Stromausfälle oder eher -abschaltungen sind in Kathmandu an der Tagesordnung. Wenigstens steht der Zeitraum der Abschaltungen vorher fest und man kann sich darauf einrichten. In der Regel waren es bisher zwei bis drei Stunden vor allem gegen Abend.
Die neueste Nachricht besagte, dass die Lichter in Kathmandu und im ganzen Tal in Zukunft immer öfter und länger ausgehen werden.
Wenn es dann soweit ist, wird es deutlich ruhiger in der Stadt und die Abgasschwaden aus den Stromgeneratoren vermischen sich mit dem alltäglichen Smog. Ein sonores Brummen erfüllt die Luft aus allen Ecken und vor allem Abends und nachts wird es merklich finsterer. In unserem Haus geht pro Zimmer nur eine Lichtquelle und im Arbeitszimmer wird noch eine einzige Steckerleiste mit Strom versorgt. Das ist alles, was an der Notstromversorgung hängt, die hier den Stromausfall überbrückt.
Kein Strom bedeutet auch kein fließendes Wasser, da die Pumpe zum Befödern des Wassers aus der Hauszisterne in den Vorratsbehälter auf dem Dach dann natürlich auch nicht funktioniert. Warmes Wasser zum Duschen gibt es nur in sehr begrenzter Menge und in sehr engen Zeitfenstern — am besten am frühen Morgen. Gegen Mittag und den ganzen Nachmittag schaut dann meist ziemlich mau aus. Die Klospülung funktioniert nicht mehr und die Wasserhähne bleiben trocken.
Der Winter steht auch hier vor der Tür.