Mann, wie schnell die Zeit vergeht.
Ich habe heute mal wieder Pashupatinath einen Besuch abgestattet und wurde dort tatsächlich Zeuge einer “besseren” Feuerbestattung. Besser in dem Sinne, dass eine Trauergemeinde anwesend war und Musik gespielt wurde. Außerdem fand die Kremation auch nicht auf den flussabwärts südlich gelegenen Feuerplätzen statt, sondern etwas weiter oben am Flußlauf des Bagmati, fast unterhalb des Pashupatinath-Tempels. Die Feuerplätze direkt unterhalb des Tempels sind den Mitgliedern der Königsfamilie vorbehalten.
Vom Tempel waren über den Fluß zu den auf der gegenüberliegenden Seite liegenden Shiva-Schreinen Seile gespannt, in die Blätter und Blüten eingeflochten waren und vor den Trauernden waren drei Tische mit gelben Decken und Opfergaben aufgestellt.
Die Musik wurde von Musikern gespielt und gesungen und über die Boxen verstärkt wiedergegeben. Ab einem gewissen Punkt hielt der Sänger eine Ansprache (deren Inhalt mir aufgrund meiner nicht vorhandenen Kenntnissse der Landessprache jedoch verschlossen blieb), worauf die Asche des Toten dem Wasser des Flusses übergeben wurde.
Auf den weniger prestigeträchtigen Plätzen herrschte zu dem Zeitpunkt ebenfalls Hochbetrieb.
Aufgrund der vielen Feuer war die Luft auch heute wieder mit Rauch gesättigt und das spüre ich jetzt auch recht deutlich in meiner Lunge.
Auf dem Weg nach Pashupatinath bin ich an zwei weiteren Tempeln vorbei gekommen, an denen ein muslimischer Feiertag begangen wurde — Bakra Eid. Für mich als Laien war vor allem sichtbar, dass die Tempel geschmückt und mit vielen Lichtern beleuchtet waren.
Kurz vor unserem Haus kam ich noch an drei Gruppen von je einem guten halben Dutzend Männern vorbei, die auf dem Boden saßen und mit Begleitung durch Trommeln und Tingshas ziemlich schräge Gesänge von sich gaben.