Mann, tut das gut, mal wieder so richtig tief Luft holen zu können, ohne einen Erstickungsanfall zu riskieren.
Aber erst mal zurück zum Anfang des Tages.
Nachdem unser Morgentermin kurzfristig ausgefallen war, hatten wir nichts eiliger, als der Stadt zu entfliehen und einen Ausflug in die Umgebung von Kathmandu zu unternehmen. Ein paar Schritte von der Haustür unserer Gastfamilie entfernt gibt es eine Ecke, an der recht regelmäßig Busse abfahren und meistens auch ein paar Taxis auf Fahrgäste warten. Nachdem wir uns mit einem Fahrer nach einiger Verhandlung auf einen Preis geeinigt hatten, ging es auch schon los. Unser Weg führte uns erst durch immer dichter werdenden Verkehr und schließlich durch die östlichen Siedlungsgebiete Kathmandus hinaus aufs Land.
Nachdem unser Fahrer sich erst bei einem Passanten am Wegesrand und einige Kilometer später bei einem Verkehrspolizisten des Weges versichert hatte, gelangten wir nach ca. 20 Kilometern ans Ziel. Dabei war es echt bemerkenswert, wie geländegängig so ein kleines Stadttaxi mit Schmalbereifung und drei Personen an Bord sein kann.
Unser Fahrer, der sich als Suva vorstellte, parkte seinen Wagen am Hang und sicherte ihn mit ein paar Steinen unter den Rädern.
Daraufhin machten wir uns wieder an einen Anstieg, der über viele Stufen hinauf zum Kloster mit dem Namen Vajra Yogini führte. Auch hier waren wieder zahlreiche Affen am Weg versammelt. Unterwegs begegneten wir einigen Touristen und Pilgern, die ebenfalls hinauf zum Kloster wollten oder bereits wieder auf dem Weg nach unten waren.
Als wir oben angekommen waren, eröffnete sich uns der Blick auf einen Tempel, der von einigen kleineren Gebäuden umgeben auf einer Terrasse unterhalb der Wohngebäude stand. Der Tempel hatte gerade seine Pforten geöffnet und wurde von einigen Pilgern — darunter einigen recht europäisch aussehenden — frequentiert.
Die Mönche, die seinerzeit den Platz zu Errichtung dieser Anlage auswählten, hatten wirklich einen guten Geschmack. Die Aussicht ist auch an diesem Ort ein wahrer Augenschmaus.
Der Ort strahlt einen tiefen Frieden aus und ist gleichzeitig erfüllt von Leben, das hier seinem ganz eigenen Rhythmus folgt.
Viel zu früh mussten wir dann schon wieder aufbrechen und begannen unseren Abstieg den Berg hinab.